PRESSEMITTEILUNG
Update zum Bauantrag des Tierheims - Baufreigabe erteilt, doch Hürden bleiben
Brandenburg an der Havel, 18. April 2025 - Am 24. März 2025 erteilte die Stadt die vom Tierschutzverein beantragte Baugenehmigung für die vom Veterinäramt geforderten Baumaßnahmen – allerdings ohne sofortige Baufreigabe. Diese machte die Stadtverwaltung von einer sogenannten
Kampfmittelfreiheitsbescheinigung abhängig. Dabei hatte bereits im Januar eine Vor-Ort-Begehung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Polizei im Tierheim stattgefunden. Das Ergebnis: Die vorgesehenen Bauflächen waren nicht betroffen, eine erneute Sondierung erschien nicht erforderlich. Lediglich die Anwesenheit einer Fachfirma während der Bauarbeiten wurde empfohlen. Leider lag zu diesem Zeitpunkt kein entsprechendes schriftliches Dokument vor.
Dank des Engagements unserer Vereinsvorsitzenden Edda Kaßau wurde die Bescheinigung am 1. April 2025 ausgestellt. Unser großer Dank gilt dem Kampfmittelbeseitigungsdienst für die schnelle und unbürokratische Unterstützung. Wir reichten das Dokument umgehend bei der Stadtverwaltung ein - am 7. April 2025 erhielten wir endlich die Baufreigabe. Ein wichtiger Meilenstein ist geschafft.
Ein Jahr der Ungewissheit - trotz öffentlicher Unterstützung
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung blicken wir auf fast 12 Monate voller Unsicherheit zurück. Erst durch wiederholte öffentliche Solidaritätsbekundungen aus der Bevölkerung, parteiübergreifende Unterstützung in der SVV, eine Demonstration, zahlreiche Medienberichte, mehrere Anfragen sowie eine Mahnwache kam Bewegung in die Sache.
In diesem Zusammenhang sei der breiten Öffentlichkeit, die hinter dem Tierschutzverein und seinem Tierheim steht und nicht müde wird aufzustehen, gedankt!
Juristische Blockaden statt konstruktivem Dialog
Doch leider ist längst nicht alles „eitel Sonnenschein“: Hinter den Kulissen werden weiterhin politische und juristische Hürden aufgebaut. Aktuell lässt der Oberbürgermeister durch den Leiter des Rechtsamtes, Florian Schmidt, sowie die Leitung des Veterinäramtes beim Verwaltungsgericht das genaue Gegenteil dessen vertreten, was öffentlich kommuniziert wird – insbesondere in Bezug auf die Sperrung der dringend benötigten Hundestuben. Ziel ist es offenbar, dem Tierheim die vorläufige Weiternutzung dieser Bereiche bis zur Fertigstellung der Baumaßnahmen weiterhin zu untersagen. Wörtlich heißt es in der städtischen Stellungnahme gegenüber dem Verwaltungsgericht Potsdam nämlich:
"... es müsse dem Tierschutzverein einleuchten, dass die Unterbringung von Hunden bis zur Fertigstellung entsprechender Umbaumaßnahmen, von der Stadt nicht hingenommen werden könne."
Wird nach vorn, öffentlichkeitswirksam in Zeiten der Wahlen, der Wille zur Kooperation, zum Miteinander gepredigt, sieht es hinter den Kulissen ganz anders aus. Blockade, juristische Hürden und fragwürdige Tierfortnahmen. Zudem werden Tierarztrechnungen auch weiterhin regelmäßig rückwirkend angezweifelt oder Zahlungen verzögert - während gleichzeitig unsere tierärztliche Versorgung infrage gestellt wird.
Unser Ziel bleibt: Ein modernes Zuhause für Brandenburgs Fund- und in Not geratene Tiere
Trotz aller Hindernisse halten wir an diesem Ziel fest. Für die Tiere, für die Stadt – und für eine Gesellschaft, die Verantwortung übernimmt.
Wir glauben daran, dass wir eines Tages wieder unter fairen Bedingungen am Fundtiervertrag teilnehmen können - ohne Angst vor willkürlichen Ausschlüssen. Dass Entscheidungen zum Wohle der Tiere mit uns gemeinsam getroffen werden – nicht aus politischem Kalkül.
Aktuell beherbergen wir 16 Hunde und 35 Katzen – ein Bruchteil unserer eigentlichen Kapazität. 47 Tiere konnten allein im Jahr 2025 bereits erfolgreich vermittelt werden.