- Tiergeflüster - 
Willkommen auf unserem Blog

© Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V.

(Aktuelle Entwicklungen stehen oben)



Nun melden sich die Vertragstierärzte zu Wort:

"Wenn wir gehen, wer kommt denn dann?", fragt Björn-Silke Schwarz. "Ich habe immer gesagt, dass wir das Tierheim nicht im Stich lassen dürfen", ergänzt Dr. Kerstin Schwarz. Heute wisse sie nicht mehr, wie lange sie den Kampf mit der Behörde noch ausstehen kann."

06.03.2025 - Seit über 20 Jahren behandeln die Tierärzte Dr. Kerstin und Björn-Sirke Schwarz die Tiere aus dem Brandenburger Tierheim – doch das Veterinäramt entzieht ihnen zunehmend Fälle. Ohne Rücksprache werden Tiere wie Hündin Claire aus dem Heim geholt und durch das Veterinäramt - an der Tierarztpraxis Dr. Schwarz vorbei - bestimmten Tierarztpraxen außerhalb Brandenburgs zur Behandlung zugewiesen. Die Behörde kommuniziert nicht mit den Vertragstierärzten, zahlt Rechnungen nur teilweise und stellt ihre Arbeit infrage. Stadtverordnete äußern den Verdacht, dass die Praxis aus dem Tierheim gedrängt werden soll, was auch Auswirkungen auf die Betriebserlaubnis des Tierheimes hätte. Oberbürgermeister Steffen Scheller kündigte einmal mehr an, sich der Problematik anzunehmen – erkennbare Fortschritte bleiben abzuwarten.


Hier gehts zum Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 06.03.2025



BRAWO, 02.03.2025 


Claire kommt nie wieder

Oberbürgermeister verteidigt Vorgehen des Veterinäramtes vor den Stadtverordneten mit fragwürdiger Argumentation

Brandenburg. 


„Meine sehr geehrten Damen und Herren, eine weitere „Dauerbaustelle“ sorgte dieser Tage erneut für Schlagzeilen und sorgte heute für den sichtbaren Menschenauflauf auf dem Altstädtischen Markt. Ich meine damit das Tierheim in der Caasmannstraße. Ausgangspunkt war offenbar, dass das Veterinäramt vor Ort war und eine Hündin zur tierärztlichen Behandlungen mitgenommen wurde. Die Hündin Claire hat in den vergangenen sieben Jahren ihres Lebens im Tierheim gelebt. Meist war sie in einem kleinen, gefliesten Raum untergebracht, ohne Ausblick nach draußen oder regelmäßigen Auslauf außerhalb des Tierheimgeländes. Auch das Bellen anderer Hunde, die sie nicht sehen kann, Geräusche von Türen usw. können Stress verursachen und Auslöser von chronischen Leiden sein. Deprivierte Hunde, also Hunde, die isoliert sind und sich in einem Zustand der Entbehrung und des Entzuges von Bezugspersonen befinden, sind besonders geräuschempfindlich und reagieren schneller mit Angst. So lässt sich wahrscheinlich auch erklären, dass Claires – wohl auch stressbedingtes – Magengeschwür über einen langen Zeitraum nicht erkannt wurde“, das führte Oberbürgermeister Steffen Scheller am Mittwoch - also eine Woche nach der Fortnahme von Claire aus dem Tierheim - gegenüber den Stadtverordneten im Rathaus aus. Formulierungen, die so nicht im Raum stehen bleiben dürfen. Denn: Claire wurde nicht einfach „zur tierärztlichen Behandlungen mitgenommen“. Die stellvertretende Amtstierärztin verschaffte sich unter Polizeischutz Zugang zu Claires Stube, wo sie die kleine Angsthündin aus ihrer Deckung und am Halsband in eine Box zerrte. Vom Tierheim aus wurde Claire mit „einer möglichen inneren Blutung und möglichen ernsten organischen Problemen“ zunächst in die Stadtverwaltung gefahren und erst eineinhalb Stunden später von einer ihr unbekannten Person dort abgeholt. Warum eine tierärztliche Behandlung angesichts von fünf Tierarztpraxen vor Ort und angesichts des von der stellvertretenden Amtstierärztin Dr. Sandra Reimann festgestellten ernsten Gesundheitszustandes der Hündin nicht in der Stadt Brandenburg möglich war, ist hier nur eine der Fragen, die bisher unbeantwortet geblieben sind. Ebenfalls keinen Eingang in die Rede des Oberbürgermeisters haben folgende Fakten gefunden: Claire hatte in diesem Raum nicht nur ein Bett und einen Rückzugsort sowie Beschäftigungsmöglichkeiten, sondern auch immer mindestens einen Hundefreund und damit 24 Stunden am Tag kontinuierlich Kontakt zu mindestens einem Artgenossen. Daneben standen ihr außerhalb ihrer Stube mehrmals täglich Kontakte zu vielen anderen Hunden offen und auch der Kontakt zu Menschen und insbesondere ihren vertrauten Tierpflegern und ihrer Patin, die sie in den letzten zwei Jahren mindestens einmal wöchentlich besuchte, sich mit ihr beschäftigte und damit eine weitere Bezugsperson war.

Dass auch ein Hund außerhalb eines Tierheims durch das Bellen von Hunden, die er nicht sehen kann, und Geräusche von Türen Stress haben kann, sei hier nur am Rande erwähnt. Inwieweit sich damit der „Vorwurf“ der Deprivation -  eine Entwicklungsstörung durch schweren Mangel in der Welpenzeit - und der Isolation aufrechterhalten lassen ist ebenso fraglich, wie das durch den in Potsdam ansässigen Tierarzt diagnostizierte Magengeschwür. Weder ein Ende Dezember angefertigtes Blutbild durch den behandelnden Tierarzt, noch erkennbare Symptome für eine derartige Erkrankung wies Claire im Tierheim auf. Im Gegenteil: Nachdem die mittlerweile etwa zehn Jahre alte Claire im vergangenen Jahr einige gesundheitliche Baustellen hatte, war sie auf dem Weg der Besserung und hatte bereits gut zugenommen (Video dazu auf der Facebookseite des Tierheims). „Da es sich um eine deprivierte Hündin handelt und die festgestellte Erkrankung stressbedingt ist, wird eine Rückkehr ins Tierheim nicht möglich sein. Das Veterinäramt wird mit dem Tierheim daher darüber sprechen, wie die Unterbringung aussehen muss, wenn die medizinische Behandlung abgeschlossen ist. Jedenfalls ist nur die Unterbringung in einer häuslichen Umgebung möglich. Bis zu einer Vermittlung könnte das durch die Unterbringung in einer sogenannten privaten Pflegestelle gewährleistet werden“, endet Scheller seine Ausführungen zu diesem Thema. Ungeachtet der Tatsache, dass das Veterinäramt dem Tierheim die Zusammenarbeit mit Pflegestellen generell seit Jahren verbietet oder aber völlig überzogene Forderungen an diese hat, wird das Team des Tierheims in der Caasmannstraße alles dafür tun, für Claire eine geeignete Stelle zu finden. Interessenten für eine Pflegestelle oder ein Zuhause können sich schon jetzt gern unter info@tierheim-brandeburg.de oder 03381/304140 (AB) melden. (awa)


Meinungsfreiheit? Nicht in Brandenburg!


Stellt euch vor, ihr stellt eine einfache Frage. Zum Beispiel: „Warum wurde Hündin Claire wirklich aus dem Tierheim geholt?“ Oder: „Warum wurden keine medizinischen Befunde veröffentlicht?“ Und jetzt stellt euch vor, dass eure Frage einfach verschwindet. Plopp!


Das passiert gerade auf der Facebook-Seite der Stadt Brandenburg. Wer dort kritisch nachfragt oder den Beitrag zur Fortnahme von Claire hinterfragt, wird blockiert oder kann plötzlich nicht mehr kommentieren. Sogar das Tierheim selbst darf nicht mehr mitreden!


🔍 Kritische Fragen? Löschen!

🔍 Nachfragen zur Zensur? Blockieren!

🔍 Transparenz? Ähm… lieber nicht!


Und während die Stadtverwaltung all das tut, klickt Tiere e.V., der Verein, der die fortgenommenen Tiere übernommen hat, fröhlich auf „Gefällt mir“ unter den Behauptungen der Stadt. Zufall? Oder steckt da mehr dahinter?


So geht Brandenburg also mit seinen Bürgern um: Wer Fragen stellt, bekommt keine Antworten – sondern einfach keine Stimme mehr.


Aber wir lassen uns nicht zensieren! Wir stehen für Transparenz, Gerechtigkeit und das Tierheim des Tierschutzvereins Brandenburg an der Havel e.V. als Mitglied des @tierschutzbund .


📢 Teilt diesen Beitrag, damit die Wahrheit nicht verschwindet!

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Das ist Claire! Der Hund der nach Aussage des Oberbürgermeisters in der Stadtverordnetenversammlung am 26.02.25 „Meist in einem kleinen, gefliesten Raum untergebracht war (..)“ und sich nun nach 7 Jahren Tierheim - 7 Jahre in dem das Veterinäramt die Fortzahlung der Betreuungskosten für Pflegestellen verweigerte, Pflegestellen ganz untersagte und nur nach Protest des Tierschutzvereins unter extremen Auflagen (vorherige Beantragung inkl. Offenlegung aller personenbezogener Daten der Pflegestelle, Darlegung der Sachkunde, Geeignetheit der Unterbringung UND Gewährleistung des jederzeitigen Zugangs für das Veterinäramt) überhaupt genehmigte - plötzlich seiner Ansicht nach „depriviert, isoliert und sich in einem Zustand der Entbehrung und des Entzugs von Bezugspersonen befunden haben soll. So lässt sich wahrscheinlich auch erklären, dass Claires - wohl auch stressbedingtes Magengeschwür über einen langen Zeitraum nicht erkannt wurde.“. 


Dass ihr Blutbild noch im Januar 2025 bis auf einen Eisenmangel nachweisbar völlig unauffällig war und sie sogar wieder zugenommen hatte, hat er in seiner Darstellung erneut konsequent ignoriert. #rettetdastierheimbrandenburganderhavel #tierheimbrandenburganderhavel #tierschutzvereinbrandenburganderhavel #gegenwillkür #nevergiveup

Fakten statt falscher Behauptungen – Transparenz für das Tierheim!


Oberbürgermeister Scheller erklärte in der Stadtverordnetenversammlung am 26.02.2025, Hündin Claire habe im Tierheim 7 Jahre isoliert in einem kleinen, gefliesten Raum ohne Auslauf gelebt. Diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen:


➡️ Claire hatte nachweislich nicht nur regelmäßig sondern dauerhaft Sozialkontakte – Sie war immer mit mindestens einem weiteren Hund gemeinsam untergebracht.


➡️ Claire konnte sich bewegen – Sie hatte regelmäßig Zugang zum gesamten Tierheimgelände.


➡️ Claire wurde betreut – Pfleger, ihre Patin und weitere Ehrenamtliche kümmerten sich regelmäßig um sie.


Während das Veterinäramt uns weder vorab einbezog, noch den Einsatzbericht aushändigte - auch nicht auf Nachfrage - stellt sie nun von Presseerklärung zu Presseerklärung immer neue Mutmaßungen, wie mögliche innere Blutungen, mögliche Organschäden und *neu ein durch die Unterbringung verursachtes angebliches Magengeschwür an. Unseren zentralen 20 Fragen-Katalog zur Fortnahme ließ sie dabei jedoch ebenso außer Acht, wie Claires im Tierheim völlig unauffälliges Blutbild. Wenn Claire sich tatsächlich in einem „lebensbedrohlichen“ Zustand befunden haben soll, warum wurde dann wertvolle Zeit mit einer Inspektion des Hundehauses verbracht? Die Amtstierärztin führte umfangreiche Kontrollen durch, machte Fotos, dokumentierte bauliche Veränderungen – aber die sofortige Versorgung des angeblich schwer kranken Tieres hatte offensichtlich keine Priorität. Noch gravierender ist der Umgang mit Claire nach der Entnahme: Das Tier wurde nicht in eine Tierklinik gebracht, sondern im Veterinäramt zwischengelagert. Die Untersuchungen erfolgten nicht durch den vertrauten Vertragstierarzt, sondern erneut durch immer dieselben Tierärzte aus Potsdam, deren Verbindung zum Veterinäramt dringend hinterfragt werden muss. Die Vorgehensweise schadet nicht nur den betroffenen Tieren, sondern setzt das Tierheim strukturell und wirtschaftlich unter Druck. Wir fordern transparente Verfahren, eine unabhängige Prüfung der Entscheidungen und einen fairen Umgang mit dem Tierheim. Der erstmals am 18.04.24 gestellte Bauantrag ist bis heute nicht genehmigt.


📢 Mahnwache fürs Tierheim – Wo sind unsere Tiere? 🐾

📍 Altstädtischer Markt 10, 14770 Brandenburg 

📅 26.02.2025, ab 15 Uhr


Claire, Lee, Wilko – und viele andere sind verschwunden. Angeblich durch das Veterinäramt anderweitig untergebracht oder vermittelt, aber niemand weiß wohin. Warum werden wir, die sie jahrelang betreut haben, nicht einbezogen?


Während uns Pflegestellen kaum erlaubt sind, werden unsere Tiere heimlich fortgebracht. Keine Gespräche, keine Transparenz – nur Schweigen. Während unser Tierarzt aus Angst seine Rechnungen werden nicht fristgerecht, unvollständig oder gar nicht bezahlt, kaum einen Schritt nach links oder rechts machen kann, nimmt das Amt uns Tiere fort. Plötzlich ist dann auch das Geld für umfangreiche Untersuchungen dar, ohne uns einzubeziehen.


Wir fordern:

🔹 Ehrliche Aufklärung über den Verbleib unserer Tiere

🔹 Einbindung der Betreuer:innen in Tierarzt- und Vermittlungsprozesse

🔹 Transparente Kommunikation statt heimlicher Entscheidungen


Kommt zur Mahnwache! Für Claire. Für alle, die keine Stimme haben. 🖤🐾


Hier gehts zur Medienberichterstattung:


RBB-Bericht ab Minute 10:52 


Tierheim Brandenburg: Mahnwache geplant nach umstrittener Hundeentnahme


(SVV) Scheller verteidigt Claire-Abholung (...)


Wartezeit trotz Lebensgefahr? (...)


So geht es der Hündin "Claire"



Die Berichterstattung der Stadt zur Entnahme der Hündin Claire vom 25.02.2025 weist erhebliche Widersprüche auf, die einer dringenden Klärung bedürfen:

  1. Wenn Claire in einem „lebensbedrohlichen“ Zustand war, warum inspizierte Frau Reimann zunächst das gesamte Hundehaus, fotografierte, maß die Raumtemperatur und sichtete andere Hunde?
  2. Warum wurde erneut die bauliche Situation des Tierheims (z. B. neue Windfänge) dokumentiert, anstatt sich unverzüglich um die gesundheitlichen Probleme von Claire zu kümmern die – wie aus der Presseerklärung der Stadt zu entnehmen angeblich „teilweise eine akute Lebensgefahr darstellen“?
  3. Wie rechtfertigt das Veterinäramt diesen Zeitverlust? 
  4. Wie rechtfertigt die von der zuständigen Beigeordneten Frau Fischer als eine „Veterinärmedizinerin mit besonderer fachlicher Expertise“ bezeichnete Frau Reimann, ihr tierschutzwidriges und lebensgefährdendes Vorgehen beim Einfangen der ihr unbekannten Hündin Claire? 
  5. Warum genau konnten im Sinne des Tierwohls nicht die ihr vertrauen Pfleger mit dem Tierarztbesuch betraut werden? 
  6. Warum verweigerte Frau Reimann die Anfertigung von Film- und Fotoaufnahmen, wenn doch „der Schutz der Tiere für das Veterinäramt immer oberste Priorität hat“ und sie im Sinne des Tierschutzes agierte?
  7. Welche konkreten medizinischen Befunde liegen vor, die eine akute Lebensgefahr von Claire belegen?
  8. Welche Diagnosen wurden durch welche Untersuchungsmethoden bestätigt? (Blutwerte, Ultraschall, Röntgen, CT/MRT?)
  9. Warum verschweigt das städtische Veterinäramt, dass es sich um geringfügige und nicht ausschließlich Claire zuzuordnende Blutungen in einem Zeitraum über mehrere Monate bis Jahre handelt? 
  10. Warum verschweigt das Veterinäramt, dass Claire seit Feststellung eines Gewichtsverlustes im Dezember, im Januar bereits wieder deutlich zugenommen hatte?
  11. Warum lässt das Veterinäramt völlig unerwähnt, dass das erst im Januar 2025 durch das Tierheim veranlasste und mit dem Tierarzt ausgewertete Blutbild mit Ausnahme eines Eisenmangels, keinerlei Auffälligkeiten zeigte. 
  12. Wie erklärt die von der zuständigen Beigeordneten Frau Fischer als Amtstierärztin mit besonderer fachlicher Expertise bezeichnete Frau Reimann, den Unterschied zwischen einer zunächst diagnostizierten Vaginalblutung und einer plötzlich vermuteten „inneren Blutung“, die unbehandelt unweigerlich binnen kürzester Zeit zum Tod des Tieres führen würde?
  13. Warum enthält die öffentliche Erklärung der Stadt nur vage Formulierungen wie „mögliche“ Schäden?
  14. Falls Claire sich tatsächlich in akuter Gefahr befand – warum wurde durch Frau Reimann keine Notfallbehandlung im Tierheim eingeleitet?
  15. Warum genau konnte die tierärztliche Behandlung nicht in der Stadt Brandenburg erfolgen?
  16. Warum wurde das Tier ohne vorherige Absprache mit dem Tierheim und dem Vertragstierarzt entnommen?
  17. Warum wurde Claire nicht sofort in eine Tierklinik gebracht, sondern über einen Zeitraum von mindestens 1,5 h im Veterinäramt „zwischengelagert“, um dann von ihr fremden Personen in einem Privat-Pkw fortgebracht zu werden?
  18. Laut Aussage der Beigeordneten Frau Fischer in der MAZ vom 22./23.02.2025 befindet sich Claire in einer „intensivmedizinischen Überwachung in einer Pflegestelle in Abstimmung mit einer Tierarztpraxis“. Wie deckt sich das mit den durch die Stadt Brandenburg an der Havel nun veröffentlichen Fotos insbesondere in Bezug auf etwaige hygienische Anforderungen an eine intensivmedizinische Unterbringung?
  19. Warum sind bei der Fortnahme der Hündin Claire erneut die gleichen Akteure tätig, die auch in 17 weiteren, das Tierheim betreffenden Fällen bereits von den behördlichen Maßnahmen des Veterinäramtes profitierten?
  20. Wer entscheidet auf welcher genauen Grundlage über die Auswahl der Tierärzte?

In freudiger Erwartung kompetenter, ehrlicher und zeitnaher Antworten – noch vor der SVV. 



Gegendarstellung zur Medienberichterstattung über Claire und die tierärztliche Versorgung im Tierheim Brandenburg

22.02.2025


Die Berichterstattung in der Printausgabe der MAZ vom 22.02.2025/23.02.2025 vermittelt ein völlig verzerrtes Bild der Situation rund um die Entnahme der Hündin Claire aus dem Tierheim Brandenburg. Die Überschrift “Claire liegt auf der Intensivstation” ist nicht nur tendenziös, sondern sachlich falsch. Sie widerspricht den eigentlichen Aussagen der Beigeordneten und stellt sowohl das Tierheim als auch seinen Vertragstierarzt in ein ungerechtfertigt schlechtes Licht. Daher sehen wir uns gezwungen, wesentliche Punkte richtigzustellen.


1. Keine Intensivstation – sondern eine unbekannte Pflegestelle


Die Behauptung, Claire befinde sich auf einer Intensivstation, ist nachweislich nicht zutreffend. In der Stellungnahme der Beigeordneten wird lediglich von einer „intensivmedizinischen Überwachung in einer Pflegestelle in Abstimmung mit einer Tierarztpraxis“ gesprochen.


Eine Intensivstation ist eine medizinische Einrichtung mit speziell ausgebildetem Personal und technischer Ausstattung zur Behandlung von schwerstkranken Patienten unter höchstem Aufwand. Eine Pflegestelle mit tierärztlicher Begleitung erfüllt diese Kriterien offensichtlich nicht.


Bemerkenswert ist, dass die Überschrift, nach Erscheinen der Online-Ausgabe, für die Printausgabe geändert wurde. Diese bewusst irreführende Darstellung lässt Raum für Spekulationen über die tatsächlichen Motive hinter der Berichterstattung.


2. Die Realität der tierärztlichen Versorgung im Tierheim


Das Tierheim Brandenburg betreut seit 2004 alle Fund- und sichergestellten Tiere der Stadt Brandenburg an der Havel auf Basis einer öffentlichen Vergabe und einer gültigen Betriebserlaubnis. Diese schreibt eine kontinuierliche tierärztliche Versorgung vor.


Unser Vertragstierarzt, ein langjährig etablierter und erfahrener Mediziner, betreut das Tierheim regelmäßig. Dennoch wird unsere Arbeit massiv erschwert:


  • Eigenständige Tierarztbesuche wurden schriftlich untersagt.
  • Behandlungen werden ohne Rücksprache durch behördliche Anordnungen auf bestimmte Tierärzte beschränkt.
  • Zahlungen für notwendige Behandlungen erfolgen nicht fristgerecht, werden verweigert oder nur teilweise übernommen.

Während das Veterinäramt diese Einschränkungen vornimmt, erhebt es gleichzeitig den Vorwurf, das Tierheim sorge nicht ausreichend für tierärztliche Versorgung. Diese widersprüchliche Praxis gefährdet das Wohl der Tiere und behindert unsere Arbeit.


3. Claire war nicht „extrem abgemagert“


Die Behauptung, Claire sei in einem schlechten Zustand gewesen, ist nachweislich falsch. Bilder und tierärztliche Untersuchungen belegen, dass sie zwar krankheitsbedingt Gewicht verloren hatte, aber keineswegs in einem kritischen Zustand war. Trotzdem wurde sie unter großem Stress aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen – ohne fachliche Abstimmung und ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse.


4. Was geschieht mit Claire – und den anderen Hunden?


Die zentrale Frage bleibt unbeantwortet: Warum wurde Claire wirklich entnommen? Und warum gibt es keinerlei Transparenz über ihren Verbleib?


Die Beigeordnete Fischer hat in dem MAZ-Interview weder den Standort von Claire noch die Identität der verantwortlichen Pflegeperson oder Tierarztpraxis offengelegt.


Nach unseren Informationen müssen wir davon ausgehen, dass Claire – wie bereits andere Hunde zuvor – an eine Organisation übergeben wurde, die nicht als gemeinnützig anerkannt ist, aber dennoch regelmäßig Spenden sammelt und ihre Tiere u.a. auf eBay-Kleinanzeigen und anderen Plattformen anbietet. Diese Einrichtung wird von einem Tierärzte-Paar betrieben, das dort untergebrachte Tiere behandelt und für diese Mittel auf Plattformen wie betterplace einwirbt. 


Interessanterweise unterhält diese Organisation zahlreiche Verträge mit Kommunen im Umland, jedoch nicht mit der Stadt Brandenburg an der Havel. Trotzdem bestehen enge Verbindungen zur entscheidenden Behörde, die sämtliche aus dem Tierheim entnommenen Tiere und weitere Fundtiere und Sicherstellungen dorthin verbracht hat, obwohl das Tierheim Brandenburg über den gültigen Vertrag zur Aufnahme von Fundtieren und sichergestellten Tieren verfügt.


Es wäre ein Gebot der Transparenz, den Verbleib und die weitere Betreuung der Tiere offen zu kommunizieren. Doch genau das geschieht nicht. Warum wird diese Information zurückgehalten?


5. Willkür statt Tierschutz


Diese und andere fragwürdige Entscheidungen werfen ernsthafte Fragen auf:

  • Warum werden wir in Entscheidungen nicht einbezogen, obwohl wir die Tiere am besten kennen?
  • Warum werden notwendige Behandlungen abgelehnt oder nur zögerlich bezahlt?
  • Warum fehlt bis heute eine Baugenehmigung für dringend notwendige Verbesserungen im Tierheim, während uns gleichzeitig bauliche Mängel vorgeworfen werden?
  • Warum wurden Hunde entnommen, nachdem das Verwaltungsgericht eine von der Stadt verhängte Sperrung bestimmter Hundestuben aufgehoben hatte?

Unsere Forderung: Transparenz und Fairness!


Wir fordern eine sofortige und vollständige Aufklärung dieser Vorgänge, eine transparente Kommunikation sowie eine sachliche und faire Behandlung unseres Tierheims und seines Vertragstierarztes.


Tiere sind keine Verfügungsmasse bürokratischer Entscheidungen. Sie verdienen Respekt, Fürsorge – und eine ehrliche Verwaltungspraxis.


Und vor allem: Wir fordern Claire zurück.


Wo ist Claire? / "Herr Oberbürgermeister, wann rufen Sie uns zurück?"

21.02.2025 

Wieder wurde ein Tier aus dem Tierheim gerissen. Ohne Vorwarnung. Ohne Rücksicht. Und wieder bleibt eine drängende Frage unbeantwortet: Warum? Claire war nicht einfach „nur ein Hund“. Sie war eine Seele, die jahrelang lernen musste, dem Menschen wieder zu vertrauen. 2018 kam sie völlig verstört als Fundtier ins Tierheim Brandenburg – ausgesetzt, sich selbst überlassen. Kein Wunder, dass sie anfangs alles tat, um sich zu schützen und sich mit ihren „42 Argumenten“ verteidigte. Es war, als ob jede Berührung, jedes freundliche Wort einen Riss in ihre Mauer der Angst trieb. Langsam, fast zögerlich, öffnete sich ihr Herz.

Ihre Augen, die anfangs voller panischer Furcht waren, begannen sich zu entspannen, als sie merkte, dass nicht alle Menschen ihr wehtun würden. Claire begann, sich langsam zu öffnen – wenn auch nie ganz. Sie fand Hunde-Freunde, vertraute einzelnen Menschen, liebevolle Paten und wagte es irgendwann, mit zaghaften Gesten Nähe zuzulassen. Es war ein langer Weg, ihr Weg – in ihrem Tempo. 

Und dann, am 19. Februar 2025, wurde sie aus ihrem sicheren Umfeld gerissen. Die stellvertretende Amtstierärztin erschien ohne Vorwarnung. Sie hatte die Polizei dazu gerufen, um uns, den Tierpflegern, den Zutritt zu Claires Hundestube zu versperren, als sie sie allein einfangen wollte. Unter massivem Stress wurde die panische Hündin in die Enge getrieben. Sie wurde am Halsband gepackt, zitternd aus ihrem Rückzugsort gezerrt und in eine Box gezwängt. Man sagte uns, Claire müsse „zum Tierarzt“. Doch warum war eine gewaltsame Fortnahme notwendig, wenn Claire sich doch bereits nachweislich in tierärztlicher Behandlung befand – nämlich bei unserem Vertragstierarzt, der einmal wöchentlich ins Tierheim kommt und jederzeit für Notfälle bereitsteht? 

Nun behauptet das Veterinäramt, Claire sei am Tag ihrer Fortnahme „extrem abgemagert“ gewesen – nicht nur ein Schlag ins Gesicht für Claires Tierpfleger und die vielen ehrenamtlichen Helfer, sondern auch ein Vorwurf, den aktuelle Bilder aus der Vorwoche klar widerlegen. Claire stand unter regelmäßiger Kontrolle. Warum beglich das Amt nicht einfach die offenen Tierarztrechnungen und stimmte weitere Untersuchungen mit unserem Vertragstierarzt ab? Warum entschied man sich stattdessen für diese brutale Maßnahme? Sollte dem Tierheim einmal mehr die Möglichkeit einer Gegendarstellung durch spontanen Entzug des Tieres genommen werden? Noch mehr Fragen drängen sich auf: • Warum werden weder die nun beauftragten Tierärzte noch Claires Aufenthaltsort genannt? • Warum durften wir Claire nicht begleiten? • Warum darf unser Vertragstierarzt Tiere weder auf Flöhe kontrollieren noch eine Salbe auftragen, während andere Tierärzte angeblich die Order zu aufwendigen Untersuchungen erhalten? • Wem dient das, wenn nicht der Rufschädigung unseres Tierarztes? Denn: Ohne Vertragstierarzt – der noch immer auf die Begleichung gestellter Rechnungen für sämtliche Tierheimtiere wartet – steht die Betriebserlaubnis des Tierheims auf dem Spiel. Claire wurde eineinhalb Stunden nach ihrer Entnahme auf dem Hof der Stadtverwaltung in ein Auto mit Berliner Kennzeichen gesetzt. Seitdem fehlt jede Spur von ihr. Wo ist Claire jetzt? Geht es ihr gut? Wird sie – wie 18 andere Tiere zuvor – für immer verschwinden? Wir stellen alle erforderlichen Bauanträge, doch die Stadt erteilt keine Genehmigung. Wir beheben Mängel in Eigenleistung, doch es scheint nie genug zu sein. Immer und immer wieder werden wir drangsaliert, eingeschüchtert, gedemütigt. Von außen betrachtet ist es nicht greifbar, warum das zu keinem Ende kommt – warum solches Verhalten nicht längst unterbunden wurde. Jeder Tag im Tierheim fühlt sich an wie ein Sturm, der sich immer weiter aufbaut – ein unsichtbares Unwetter, das nur auf den richtigen Moment wartet, um alles zu zerstören. Wir sind die Kapitäne eines Schiffes, das tagtäglich gegen die Wellen der Bürokratie und der Willkür ankämpft, ohne zu wissen, ob wir den nächsten Sturm überleben. Unser Einsatz, so unermüdlich er auch sein mag, scheint wie ein Tropfen auf den heißen Stein, der nicht genug ist, um die Wogen zu beruhigen. Das Gefühl der Unsicherheit und der Bedrohung schleicht sich immer wieder in unseren Alltag, wann ist der Sturm vorbei? 

Wir, die Tierheimmitarbeiter, Ehrenamtlichen und Unterstützer, sind müde. Müde von der Angst, welches Tier als Nächstes einfach mitgenommen wird. Müde von Drohungen, von verschwundenen Strafanzeigen, von nicht gewürdigten Dienstaufsichtsbeschwerden, von Entscheidungen, die nicht zum Wohl der Tiere getroffen werden. Müde von haltlosen Vorwürfen, die das Amt einfach so behauptet, weil jede Aussage eines Amtstierarztes als „Gutachten“ gilt – während wir jedes Mal den Gegenbeweis antreten müssen. Jahrelange Verfahren, die im Sande verlaufen. Und am Ende erinnert sich niemand mehr an das Unrecht. 

Wir kämpfen weiter, weil wir nicht anders können. Weil uns die Tiere brauchen. Aber dieser Kampf hinterlässt Spuren – seelische Wunden, die niemals verheilen werden. 

Doch eines ist sicher: Wir werden nicht aufhören. 

Liebe Claire, nachdem ich flehend in dein Zimmer gelassen wurde, habe ich deine Panik gesehen. Ich durfte dir nicht helfen, keine Beweisaufnahmen anfertigen. Stattdessen wurden du und ich massiv körperlich bedrängt. Ich stand da, wie gelähmt, mein Herz schmerzte, als ich hilflos zusehen musste, wie man dich aus deinem sicheren Hafen riss - ein Deja vu. Deine verzweifelte Angst war förmlich greifbar, in dieser Ungewissheit blieb mir nichts, außer zuzusehen und Trüffel, der mit dir ein Zimmer teilte, zu beruhigen. 

Und dann blieb Trüffel zurück – ein weiterer verstörter Hund, der auch danach panisch durch den Raum rannte, als ob auch er in diesem Moment dachte: „Bin ich der Nächste?“ 

Herr Oberbürgermeister, wann rufen Sie uns zurück? 

Wir fordern Antworten. Und wir fordern Claire zurück.

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von ©Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 23. März 2025
Unser Statement zur Pressemitteilung der Stadt Brandenburg an der Havel vom 14.03.2025 Endlich ein Lichtblick: Nach fast zehn Monaten des Wartens gibt es erfreuliche Nachrichten – die Stadt Brandenburg an der Havel hat die dringend benötigte Baugenehmigung für unser Tierheim in Aussicht gestellt. Unser Ziel bleibt es, den Tieren in unserer Obhut bestmögliche Bedingungen zu bieten. Dafür sind wir auf die Unterstützung der zuständigen Behörden angewiesen und hoffen, dass der Prozess nun nicht weiter verzögert wird. Gleichzeitig bestehen weiterhin Sorgen: die Angst vor unangekündigten Kontrollen, die noch ausstehenden Gerichtsverfahren und mögliche weitere ungerechtfertigte Tier-Fortnahmen belasten unser Team. Auch unsere zahlreichen Fragen zur Abholung von Hündin Claire sind bis heute unbeantwortet - trotz der zugesicherten Informationen durch die zuständige Beigeordnete. Trotz dieser Herausforderungen wollen wir die Hoffnung nicht verlieren. Unser Dank gilt allen Unterstützern und Förderern für ihre Geduld und ihr Engagement. Wir hoffen, dass die endgültige Entscheidung bald getroffen wird, damit wir gemeinsam für das Wohl der Tiere in unserer Region sorgen können.
von ©Janett Alschewski 21. Februar 2025
20.02.2025 Liebe Brandenburger, liebe Brandenburgerinnen, ich beziehe mich auf den MAZ-Artikel vom Dienstag, den 11. Februar. Da viele kein MAZ-Abo haben, möchte ich ganz kurz aufgreifen, um was es in dem Artikel geht. Der Stadtverordnete Axel Brösicke (AfD) stellte kürzlich eine Anfrage an das Veterinäramt unserer Stadt. Herr Brösicke wollte Akteneinsicht zu den Fortnahmen der Hunde Wilko und Lee (der sich nach einer OP laut Amt in einer Pflegestelle befindet) aus dem Tierheim des Tierschutzvereins Brandenburg an der Havel e.V. in der Caasmannstraße. Wilko wird nach wie vor vermisst und bei Lee ist der Verbleib ebenfalls ein Geheimnis. Die Akten waren laut MAZ bei Wilko auf sechs Seiten beschränkt und bei Lee endet die Akte mit dem Vermerk, „Lee befindet sich in einer Pflegestelle“. Zudem gab es Tierentnahmen aus privaten Haushalten, die laut MAZ in einem Fall mit einer Schadensersatzzahlung zu Lasten der Stadt in Höhe von 3500 Euro an die betroffene Tierhalterin endeten. Die Brandenburgerin hatte geklagt und vom Gericht Recht bekommen, dass die Entnahme der Tiere nicht korrekt war. Nun stellen sich wirklich langsam die Fragen: Welche Ziele verfolgt das Veterinäramt? Was sollen diese Herausnahmen von Tieren, für die die Stadt wegen Unrechtmäßigkeit dann Entschädigungszahlungen leisten muss? Wie viele Kosten – und Gerichtskosten – kann und will die Stadt und die hier Verantwortlichen in Zeiten knapper Haushaltskassen noch in Kauf nehmen, bevor sie tätig wird? Und vor allem: Wer bezahlt das letztendlich: die Mitarbeiter des Amtes oder der Steuerzahler? Zurück bleiben Tierhalter und – nicht mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Brandenburg ausgezeichnete, aber umso mehr engagierte Ehrenamtliche -, die die Welt nicht mehr verstehen und „ihre“ Tiere nie wiedersehen. Denn eigentlich sollte es doch möglich sein, wenn kein Tierhalteverbot besteht, seine Tiere nach einer angemessenen Prüf- und Reaktionszeit wiederzubekommen. Auch die Kostenauszahlung, über die vom Hauptausschuss am 2.Mai 2024 bewilligten 80.000 Euro für die Umbaumaßnahmen, für die vom Veterinäramt „gesperrten Hundestuben“ im April letzten Jahres und die Sanierung des Hundehauses lassen nach wie vor auf sich warten. Die aber unter anderem immer wiederkehrenden Kontrollen des Veterinäramtes, Einsprüche, Klagen und Besuche der Mitglieder bei der SVV machen uns nicht müde. Sie treiben uns an weiterzukämpfen, für unser Tierheim und unseren Tierschutzverein. Janett Alschewski
von ©Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 21. Februar 2025
21.02.2025 Wieder wurde ein Tier aus dem Tierheim gerissen. Ohne Vorwarnung. Ohne Rücksicht. Und wieder bleibt eine drängende Frage unbeantwortet: Warum? Claire war nicht einfach „nur ein Hund“. Sie war eine Seele, die jahrelang lernen musste, dem Menschen wieder zu vertrauen. 2018 kam sie völlig verstört als Fundtier ins Tierheim Brandenburg – ausgesetzt, sich selbst überlassen. Kein Wunder, dass sie anfangs alles tat, um sich zu schützen und sich mit ihren „42 Argumenten“ verteidigte. Es war, als ob jede Berührung, jedes freundliche Wort einen Riss in ihre Mauer der Angst trieb. Langsam, fast zögerlich, öffnete sich ihr Herz. Ihre Augen, die anfangs voller panischer Furcht waren, begannen sich zu entspannen, als sie merkte, dass nicht alle Menschen ihr wehtun würden. Claire begann, sich langsam zu öffnen – wenn auch nie ganz. Sie fand Hunde-Freunde, vertraute einzelnen Menschen, liebevolle Paten und wagte es irgendwann, mit zaghaften Gesten Nähe zuzulassen. Es war ein langer Weg, ihr Weg – in ihrem Tempo. Und dann, am 19. Februar 2025, wurde sie aus ihrem sicheren Umfeld gerissen. Die stellvertretende Amtstierärztin erschien ohne Vorwarnung. Sie hatte die Polizei dazu gerufen, um uns, den Tierpflegern, den Zutritt zu Claires Hundestube zu versperren, als sie sie allein einfangen wollte. Unter massivem Stress wurde die panische Hündin in die Enge getrieben. Sie wurde am Halsband gepackt, zitternd aus ihrem Rückzugsort gezerrt und in eine Box gezwängt. Man sagte uns, Claire müsse „zum Tierarzt“. Doch warum war eine gewaltsame Fortnahme notwendig, wenn Claire sich doch bereits nachweislich in tierärztlicher Behandlung befand – nämlich bei unserem Vertragstierarzt, der einmal wöchentlich ins Tierheim kommt und jederzeit für Notfälle bereitsteht? Nun behauptet das Veterinäramt, Claire sei am Tag ihrer Fortnahme „extrem abgemagert“ gewesen – nicht nur ein Schlag ins Gesicht für Claires Tierpfleger und die vielen ehrenamtlichen Helfer, sondern auch ein Vorwurf, den aktuelle Bilder aus der Vorwoche klar widerlegen. Claire stand unter regelmäßiger Kontrolle. Warum beglich das Amt nicht einfach die offenen Tierarztrechnungen und stimmte weitere Untersuchungen mit unserem Vertragstierarzt ab? Warum entschied man sich stattdessen für diese brutale Maßnahme? Sollte dem Tierheim einmal mehr die Möglichkeit einer Gegendarstellung durch spontanen Entzug des Tieres genommen werden? Noch mehr Fragen drängen sich auf: • Warum werden weder die nun beauftragten Tierärzte noch Claires Aufenthaltsort genannt? • Warum durften wir Claire nicht begleiten? • Warum darf unser Vertragstierarzt Tiere weder auf Flöhe kontrollieren noch eine Salbe auftragen, während andere Tierärzte angeblich die Order zu aufwendigen Untersuchungen erhalten? • Wem dient das, wenn nicht der Rufschädigung unseres Tierarztes? Denn: Ohne Vertragstierarzt – der noch immer auf die Begleichung gestellter Rechnungen für sämtliche Tierheimtiere wartet – steht die Betriebserlaubnis des Tierheims auf dem Spiel. Claire wurde eineinhalb Stunden nach ihrer Entnahme auf dem Hof der Stadtverwaltung in ein Auto mit Berliner Kennzeichen gesetzt. Seitdem fehlt jede Spur von ihr. Wo ist Claire jetzt? Geht es ihr gut? Wird sie – wie 18 andere Tiere zuvor – für immer verschwinden? Wir stellen alle erforderlichen Bauanträge, doch die Stadt erteilt keine Genehmigung. Wir beheben Mängel in Eigenleistung, doch es scheint nie genug zu sein. Immer und immer wieder werden wir drangsaliert, eingeschüchtert, gedemütigt. Von außen betrachtet ist es nicht greifbar, warum das zu keinem Ende kommt – warum solches Verhalten nicht längst unterbunden wurde. Jeder Tag im Tierheim fühlt sich an wie ein Sturm, der sich immer weiter aufbaut – ein unsichtbares Unwetter, das nur auf den richtigen Moment wartet, um alles zu zerstören. Wir sind die Kapitäne eines Schiffes, das tagtäglich gegen die Wellen der Bürokratie und der Willkür ankämpft, ohne zu wissen, ob wir den nächsten Sturm überleben. Unser Einsatz, so unermüdlich er auch sein mag, scheint wie ein Tropfen auf den heißen Stein, der nicht genug ist, um die Wogen zu beruhigen. Das Gefühl der Unsicherheit und der Bedrohung schleicht sich immer wieder in unseren Alltag, wann ist der Sturm vorbei? Wir, die Tierheimmitarbeiter, Ehrenamtlichen und Unterstützer, sind müde. Müde von der Angst, welches Tier als Nächstes einfach mitgenommen wird. Müde von Drohungen, von verschwundenen Strafanzeigen, von nicht gewürdigten Dienstaufsichtsbeschwerden, von Entscheidungen, die nicht zum Wohl der Tiere getroffen werden. Müde von haltlosen Vorwürfen, die das Amt einfach so behauptet, weil jede Aussage eines Amtstierarztes als „Gutachten“ gilt – während wir jedes Mal den Gegenbeweis antreten müssen. Jahrelange Verfahren, die im Sande verlaufen. Und am Ende erinnert sich niemand mehr an das Unrecht. Wir kämpfen weiter, weil wir nicht anders können. Weil uns die Tiere brauchen. Aber dieser Kampf hinterlässt Spuren – seelische Wunden, die niemals verheilen werden. Doch eines ist sicher: Wir werden nicht aufhören. Liebe Claire, nachdem ich flehend in dein Zimmer gelassen wurde, habe ich deine Panik gesehen. Ich durfte dir nicht helfen, keine Beweisaufnahmen anfertigen. Stattdessen wurden du und ich massiv körperlich bedrängt. Ich stand da, wie gelähmt, mein Herz schmerzte, als ich hilflos zusehen musste, wie man dich aus deinem sicheren Hafen riss - ein Deja vu. Deine verzweifelte Angst war förmlich greifbar, in dieser Ungewissheit blieb mir nichts, außer zuzusehen und Trüffel, der mit dir ein Zimmer teilte, zu beruhigen. Und dann blieb Trüffel zurück – ein weiterer verstörter Hund, der auch danach panisch durch den Raum rannte, als ob auch er in diesem Moment dachte: „Bin ich der Nächste?“ Herr Oberbürgermeister, wann rufen Sie uns zurück? Wir fordern Antworten. Und wir fordern Claire zurück.
von ©Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 16. Dezember 2024
Das schönste Weihnachtsfest aller Zeiten...
von ©Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 19. Oktober 2024
Wir sind zutiefst gerührt. Soooo viel Tierliebe zum Fest der Feste! Während anderswo die Lebkuchen in die Regale trudeln, haben sich ganz wundervolle, regional engagierte Menschen mit einer bisher beispiellosen Spenden-Aktion auf den Weg gemacht, um unser Tierheim zu unterstützen. Schaut euch das mal an!!! Wir sind einfach nur sprachlos und DANKEN von ganzem Herzen der Fachanwaltskanzlei René Vogel, der Tierarztpraxis am Grillendamm, der Druckerei Zuckschwerdt, dem Blumenhaus Schossau und Marlitt von BB-Radio für diese wunderschönen Charity-Baumkugeln, die Tierliebe in die heimischen Stuben zaubern. Macht mit! Mit jeder Kugel unterstützt ihr unsere Schützlinge und den Erhalt des Tierheims. Erhältlich bei den o. g. Tierfreunden und nur solange der Vorrat reicht #merrychristmas.
von © Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 24. September 2024
von © Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 24. September 2024
Sonnenschein und gute Laune, stärkende Worte und intensive Gespräche, materielle und finanzielle Spenden... es war ein fantastischer Tag der offenen Tür im Tierheim Brandenburg. Lynn Bieber kam mit einer Hüpfburg, Janine, Nick und Jayda Binder mit ihrem Foodtruck: von Herzen sei euch gedankt, denn neben ihrer Arbeitskraft haben sie alle Einnahmen gespendet! Das Kuchenbuffet war der Wahnsinn, es geht ein Dank an alle eifrigen Bäcker! Vormerken: Weihnachtsfest der Tierheimtiere am 14. Dezember 2024.
von © Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 29. August 2024
700 Jahre Wust, 615 Euro für unser Tierheim Brandenburg! Mit einem Kuchenstand - wir danken an dieser Stelle allen fleißigen Küchenbäckern - waren vier Mädels des Tierheims Brandenburg an der Havel bei der Wuster Jubiläumsfeier zugegen und verkauften im Schweiße ihres Angesichts leckeren Kuchen. Dank der hungrigen Gäste, die zahlreich spendeten, kamen am Ende des Nachmittags 615 Euro zusammen! Wahnsinn! Unser Dank gilt neben den Kuchenbäckern natürlich dem Wuster Festkomitee.
von ©Tierschutzverein Brandenburg an der Havel e.V. 1. August 2024
Donnerstag, 01.08.2024…Zeit für einen Wochenrückblick. Und weil einfach soooo viel passiert ist, berichten wir in mehreren Kapiteln 😅 beginnend mit Teil 1 und schwerem Geschütz, das bereits seit Montag 06.00 Uhr über unseren Hof rollt. Wir können euch sagen: Es ist einfach WAHNSINN, was die fleißigen Bauarbeiter hier bewerkstelligt haben. Eifrig wurden Untergründe abgetragen und begradigt. Mit Spannung verfolgten wir den Fortschritt der Bauarbeiten, ohne dass der Tierheimbetrieb dabei zum Erliegen kam. Hand in Hand, Stück für Stück schaffen WIR ALLES und fiebern gemeinsam mit unseren Schützlingen dem 1. Bauabschnitt - der Installation neuer tierschutzkonformer Hundezwinger inkl. beheizbaren Schutzräumen - entgegen.
von Julia Domres - ausgebildete, praktizierende Human- und Tierphysiotherapeutin sowie Hundetrainerin 21. Juli 2024
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